von Özlem Özgül Dündar / Regie: Claudia Johanna Leist / Komposition: Schneider TM (Dirk Dresselhaus) / Dramaturgie: Gerrit Booms / Produktion: WDR / Länge: 53’28‘‘ / Erstsendung: 18.04.2020
Podcast / Download: https://ww.darstellendekuenste.de/id-2020-224.html
Das intensive Hörspiel wurde von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2020 ernannt. Es erzählt vom Brandanschlag von Solingen 1993 und von den betroffenen Menschen. Wie lässt sich sowas erfassen?
Am 29. Mai 1993 kommen in Solingen fünf Menschen türkischer Abstammung bei einem Brandanschlag ums Leben. Eine von ihnen ist Gürsün İnce, die sich für ihre dreijährige Tochter opfert, als sie mit ihr aus dem Fenster springt. Das Hörspiel gibt ihr eine Stimme. Ihr und weiteren Frauen: die Mutter eines mutmaßlichen Täters, eine zweite Tote und eine Überlebende, sie alle kreisen in Gedanken um die Katastrophe und das Leben mit dem Schmerz. Der Fenstersprung, die Angst vor dem Feuer und das Schweigen, bis die Polizei eintrifft: Die Frauen bleiben in ihrem Erleben gefangen und suchen trotzdem nach Austausch, Begegnung und der Möglichkeit eines Gesprächs.